Georg Trakl by Hans Weichselbaum

Autor:Hans Weichselbaum
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Otto Müller Verlag Salzburg
veröffentlicht: 2014-01-15T00:00:00+00:00

Die Hohenburg bei Igls.

Am 1. Februar kehrte Trakl nach Salzburg zurück. Aus dem Plan, zum seit Herbst verheirateten Karl Minnich112 nach Eugendorf zu ziehen, wurde letztlich nichts; dieser hatte ihm noch im Jänner, bald nachdem er von Buschbeck über Trakls neue Situation informiert worden war, geraten, mit dem Gefühle einer großen Wurstigkeit gegenüber der Troddelhaftigkeit jedes Berufes, nach Wien zurück zu kehren; das sei das beste für seine Nerven (II/780). Die Situation im Elternhaus schilderte er ihm als unbedenklich: Seine Mutter mache sich Vorwürfe, dass sie ihm für Wien zu wenig Geld mitgegeben habe (II/780), und seine Leute hätten sich über die Affaire schon ziemlich beruhigt. (II/781) Das scheint Trakl bewogen zu haben, zu Hause zu wohnen.113 Außerdem war seine Mutter gerade dabei, Geschäft und Haushalt aufzulösen: In dieser Bitternis und Sorge um die nächste Zukunft, erschiene es mir leichtfertig, das Haus der Mutter zu verlassen (I/502), schrieb er an Ficker. Der Haushalt war zunächst nicht betroffen. Welche Ereignisse es im Einzelnen waren, die zur Liquidation der Firma Trakl führten, ist im Detail nicht bekannt.114 Die allgemeine Depression hat aber sicher die Bautätigkeit und damit den Eisenhandel stark getroffen.115 Dazu kam, dass die Familie Trakl nach wie vor über ihre Verhältnisse gelebt hat, wie ein ehemaliger Angestellter der Firma meinte. Im Juni bot Wilhelm sogar das ganze Haus dem Abt von St. Peter, Willibald Hauthaler, zum Kauf an.116 Die Mutter ließ es aber 1914 für eine Vermietung umbauen: Die vorderen Geschäftsräume wurden baulich abgetrennt und mit einem eigenen Eingang zum Mozartplatz hin versehen.117 1917 musste sie das Haus aber dann doch verkaufen.118

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